Endlich auch in Deutschland – Klinisch getestet!

Karies: Ursachen, Prävention und aktuelle Forschung

Neueste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass unsere Vorfahren bereits in der Bronzezeit unter Karies litten, was eng mit ihrer Ernährungsweise zusammenhing. Die Einführung von Getreide in die Ernährung führte zu einem Anstieg der Kariesfälle. Diese historischen Erkenntnisse verdeutlichen, dass Karies nicht nur ein modernes Problem ist, sondern tief in unserer Geschichte verwurzelt ist.

In Deutschland ist Karies die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit.

99% der Erwachsenen sind betroffen, und der Anteil der Menschen mit vollkommen kariesfreien Zähnen ist mit 1% verschwindend gering. Die Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) hebt hervor, dass neben Kindern und Jugendlichen insbesondere sozial benachteiligte Gruppen und ältere Menschen ein höheres Risiko für Karies haben.

Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit einer intensiveren Aufklärung und Prävention.

Was ist Karies?

Karies, auch als Zahnfäule bekannt, ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung der Zähne, bei der Zahnschmelz und Dentin zerstört werden. Hauptverursacher sind Streptococcus mutans und andere säurebildende Bakterien, die Zucker zu Säuren abbauen. Diese Säuren entziehen den Zähnen Mineralien, wodurch Löcher im Zahn entstehen.

Initialkaries bezeichnet die frühesten Stadien der Karies, die oft durch weiße oder braune Flecken auf den Zähnen sichtbar wird. Unbehandelte Karies kann tiefer in den Zahn eindringen und Schmerzen, Infektionen und letztendlich Zahnverlust verursachen.

Ursachen und Risikofaktoren

Zuckerreiche Ernährung fördert das Wachstum von Karies.

Die Entstehung von Karies wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Bakterien und Plaque spielen dabei eine zentrale Rolle. Plaque ist ein klebriger Film aus Bakterien und Speiseresten, der sich auf den Zähnen bildet. Wenn Plaque nicht regelmäßig entfernt wird, kann sich daraus harter Zahnbelag – Zahnstein – bilden, der nur durch professionelle Zahnreinigung beseitigt werden kann.

Zuckerreiche Ernährung fördert das Wachstum von kariesverursachenden Bakterien, während mangelnde Mundhygiene die Ansammlung von Plaque begünstigt.

Die Lage des Zahns hat einen Einfluss auf das Karies-Risiko. Karies im Backenzahn ist besonders häufig, da diese Zähne tiefe Fissuren und Grübchen aufweisen, in denen sich Plaque leicht ansammeln kann. Backenzahn-Karies erfordert dann oft eine spezifische Behandlung von Karies, da die betroffenen Stellen schwer zugänglich sind. Karies im Zahnzwischenraum und Karies am Zahnhals sind ebenfalls häufige Probleme, die spezielle Hygienemaßnahmen erfordern. Zu ästhetischen Problemen und so zu einem Gefühl des Unwohlseins kann besonders Karies am Schneidezahn führen und sollte frühzeitig behandelt werden, um größere Schäden zu verhindern.

Genetische Faktoren können ebenfalls eine Rolle spielen, da die Beschaffenheit des Speichels und die Struktur des Zahnschmelzes auch von Erbfaktoren beeinflusst wird. Auch ein geringer Speichelfluss, der durch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen verursacht werden kann, erhöht das Kariesrisiko, da der Speichel normalerweise hilft, die Zähne zu reinigen und Säuren zu neutralisieren.

Karies bei Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche sind besonders von Karies betroffen. Laut dem Zahnreport der Barmer Krankenkasse aus dem Jahr 2020 leiden 53% der 12-jährigen Kinder in Deutschland unter Karies.

Kinder und Jugendliche sind besonders von Karies betroffen.

Besonders Karies bei Milchzähnen ist ein ernstes Problem, das oft unterschätzt wird. Milchzähne mit Karies können die Entwicklung der bleibenden Zähne negativ beeinflussen und führen häufig zu weiteren Zahnproblemen. Zudem entwickelt sich Karies im Milchzahn oft schneller als bei den bleibenden Zähnen, da der Zahnschmelz eine andere Struktur aufweist ist. Eine frühe Behandlung bei Karies in Milchzähnen ist daher entscheidend.

Doch auch Jugendliche sind von Karies betroffen und damit erheblichen Risiken ausgesetzt. Laut einer Meta-Studie von Wissenschaftlern aus Rotterdam und Cerdanyola del Vallés verändert Karies das orale Mikrobiom von Jugendlichen erheblich, indem es die Balance der Mikroorganismen im Mund stört. Diese Veränderungen können nicht nur zu weiteren Zahnerkrankungen führen, sondern auch das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für andere Krankheiten erhöhen. Besonders problematisch ist, dass Jugendliche in einem Alter sind, in dem sie häufig zuckerreiche Lebensmittel und Getränke konsumieren und oft die Mundhygiene vernachlässigen, was die Kariesbildung weiter begünstigt.

Daher ist es besonders wichtig, dass Eltern und Erziehende bei Kindern und Jugendlichen von klein auf eine gute Mundhygiene praktizieren und regelmäßige Zahnarztbesuche wahrnehmen, um schlechte Zähne bei Kindern zu vermeiden.

Symptome von Karies

Karies entwickelt sich schleichend und bleibt im Anfangsstadium oft unbemerkt. Typische Symptome sind:

  • Zahnverfärbungen: Weiße oder braune Flecken auf den Zähnen können auf beginnende Karies hinweisen.
  • Zahnschmerzen: Schmerzen, insbesondere beim Verzehr von süßen, heißen oder kalten Speisen und Getränken.
  • Löcher in den Zähnen: Sichtbare Löcher oder Gruben auf der Zahnoberfläche sind ein klares Anzeichen für fortgeschrittene Karies.
  • Mundgeruch: Anhaltender schlechter Atem kann ein Indikator für Karies oder andere Zahnprobleme sein.
Verfärbung oder Karies?

Oft ist es schwer zu unterscheiden, ob eine Verfärbung oder Karies vorliegt. Verfärbungen können durch verschiedene Lebensmittel oder Getränke verursacht werden, während Karies durch Bakterien und Plaque entsteht. Eine professionelle Diagnose durch einen Zahnarzt ist wichtig, um sicherzustellen, dass eventuelle Löcher im Zahn frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Prävention von Karies

Die Vorbeugung von Karies erfordert eine konsequente Mundhygiene und gesunde Lebensgewohnheiten.

Regelmäßiges Zähneputzen – am besten mit fluoridhaltiger Zahnpasta – ist unerlässlich. Zusätzlich sollten Zahnseide oder Interdentalbürsten täglich verwendet werden, um die Zahnzwischenräume zu reinigen.
Eine zuckerarme Ernährung und der Verzicht auf zuckerhaltige Getränke helfen, das Kariesrisiko zu senken. Denn ohne Zucker als Nahrungsquelle können die Bakterien keine schädlichen Säuren erzeugen. Besonders süße und klebrige Lebensmittel sind gefährlich, da sie aufgrund ihrer Konsistenz lange auf den Zähnen haften bleiben und den Bakterien kontinuierlich als Energiespeicher dienen.
Regelmäßige Zahnarztbesuche sind ebenfalls wichtig, um Zahnstein zu entfernen und frühzeitig Anzeichen von Karies zu erkennen.

Behandlung von Karies

Karies ist eine weit verbreitete, aber vermeidbare Erkrankung. Präventive Maßnahmen wie fluoridhaltige Zahnpasta und Mundspülungen sowie die Verwendung von Zahnseide sind entscheidend, um das Risiko von Karies zu reduzieren. Innovative Technologien wie Lumoral bieten zusätzliche Unterstützung bei der Bekämpfung von Karies und tragen dazu bei, die Zahngesundheit langfristig zu verbessern.

Die Behandlung von bereits bestehender Karies variiert je nach Schweregrad der Erkrankung. Bei Initialkaries reicht oft eine remineralisierende Therapie mit Fluorid aus. Bei fortgeschrittener Karies muss der erkrankte Bereich entfernt werden und die Löcher im Zahn gefüllt oder in schwerwiegenden Fällen sogar Zähne mit Karies extrahiert werden.

Quelle: Paper der Medical School 11

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